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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 256 mal aufgerufen
 Lockere Unterhaltung
Rieka Offline



Beiträge: 78

24.11.2008 21:03
Furchtbares Jahr... Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben,
ich weiß gar nicht, ob Ihr mich noch kennt... Ich habe ja sooo lange nicht geschrieben.
Vielleicht ist es ganz gut, mal langsam wieder damit anzufangen, Weihnachten steht schon wieder vor der Tür und etwas Ablenkung kann ich gut gebrauchen.
Ich hoffe, Ihr seid nicht böse, wenn ich mir kurz meinen Frust von der Seele schreibe. Dieses Jahr war einfach nur entsetzlich... Erst der ganze Ärger mit meiner Tochter. Ich weiß nicht, wer das damals gelesen hatte (Bergkristall wird sich wohl noch erinnern...). Von einem Tag auf den anderen redete sie nicht mehr mit uns, war dann wochenlang verschwunden, um dann urplötzlich ganz von zu Hause auszuziehen. Bei ihrem Auszug sagte sie nicht einmal "tschüß". Sie war zum Jugendamt gerannt und hatte behauptet, wir hätten sie ohne irgendwas zu Hause rausgeschmissen und wollte von dort Gelder für Wohnung etc. haben. Letztendlich ist sie mit ihrer Geschichte nicht durchgekommen und hat dann statt dessen ihre Ausbildung geschmissen und jobbt nun in einer Zeitarbeitsfirma. Inzwischen haben wir wieder etwas Kontakt, nicht so richtig herzlich - ich habe Hoffnung, dass das noch wieder kommt - aber immerhin. Sie wohnt in einem absoluten Dreckloch, am liebsten würde ich sie da rausholen oder zumindest alles renovieren. Ihr Typ, mit dem sie zusammen haust ist voll daneben und an ihre "Versprechen", im nächsten Jahr die Ausbildung fortzusetzen, kann ich nicht so ganz glauben. Die Monate waren schon eine schlimme Zeit.
Als wir das so einigermaßen "verdaut" hatten, ging es im August meiner Schwester schlechter. Sie war schon seit Jahren krank, es ging immer bergauf und bergab. Aber diese Verschlechterung kam ganz plötzlich. Innerhalb von 4 Wochen wurde sie zum Pflegefall. Zum Glück konnte sie bei meinen Eltern bleiben und wir konnten uns alle um sie kümmern. Aber es ging ihr immer schlechter. Vor 4 Wochen ist sie dann gestorben. In der Nacht waren wir alle - meine anderen Schwestern, meine Eltern und ihre 15j.Tochter - bei ihr. Es war beruhigend und schrecklich zugleich. Obwohl es abzusehen war, war es wie ein Schock und es ist immer noch total "unwirklich". Wir sind dabei, ihre Sachen zu ordnen, die Wohnung aufzulösen und kümmern uns um ihre Tochter, die nun bei meinen Eltern lebt, denn einen Vater gibt es nicht. Es ist zu seltsam, wir heulen uns die Augen aus dem Kopf und das Mädchen tröstet dann uns. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein. Sie schein ganz die Tochter ihrer Mutter zu sein, die uns auch noch immer eher getröstet hat, wenn wir traurig waren, weil es ihr schlecht ging.... Heute stand ich am Grab meiner Schwester, habe Blumen und eine Kerze gebracht, die Sonne lachte vom blauen Himmel, der Schnee glänzte und ich habe geheult wie ein Schlosshund. Ich vermisse sie wahnsinnig. Sie fehlt uns allen und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sie nie wieder bei uns sein wird. Das Warum? steht immer im Raum, wie sich das wohl alle fragen, die einen lieben Menschen verloren haben....
Und nun steht Weihnachten vor der Tür und auch der Geburtstag meiner Nichte. Ich weiß gar nicht, wie man dass nun alles gestalten soll. In festlicher Stimmung sind wir alle nicht, obwohl das Wetter zur vorweihnachtlichen Stimmung geradezu einlädt. Ich habe gar keine Lust, mich um Geschenke oder ähnliches zu kümmern, ich bin viel zu traurig. Das tut mir wiederum leid, weil meine kleinste Tochter (4) sich dieses Jahr so richtig darauf freut und auch auf ihren Geburtstag, der am 25.12. ist. Sicher würde meine Schwester nicht wollen, dass wir den Kopf in den Sand stecken, sie war ein viel zu lebenslustiger Mensch. Aber es fällt so verdammt schwer, in den Alltag zurückzukehren und dann auch noch in eine weihnachtliche Stimmung....
Vielleicht - oder sicher - hat jemand von Euch Erfahrungen damit. Dann helft mir gerne auf die Sprünge....
Ich danke euch für`s Zuhören/Lesen und wünsche euch auf jeden Fall schon mal schöne Feiertage.
LG Rieka

sonnenblume108 Offline



Beiträge: 161

24.11.2008 23:06
#2 RE: Furchtbares Jahr... Zitat · Antworten

Liebe Rieka,
da hast Du wirklich ein Jahr hinter Dir, wie man es sich kein zweites Mal wünscht. Als meine Mutter vor 6 Jahren starb, hat mir ihre Schwester gesagt: "Die Trauer braucht vier Jahreszeiten." Sie wollte damit sagen, dass man alles - jedes Fest und jeden Gedenktag - mindestens einmal ohne den anderen erlebt haben muss, bevor eine gewisse "Normalität" (falls man das so nennen kann) einkehrt. Deshalb finde ich, dass es sein darf, ein Weihnachtsfest oder auch Geburtstage mal ganz anders zu feiern als sonst. Wenn Du Deiner kleinsten Tochter erklärst, warum Du in diesem Jahr so traurig bist, kann sie das sicher auch zum Teil schon verstehen.
Eurer ganzen Familie wünsche ich viel Kraft, für Euch selbst, aber auch für die Begleitung Deiner Nichte!
Ganz herzliche Grüße
sonnenblume

helene Offline



Beiträge: 382

25.11.2008 20:06
#3 RE: Furchtbares Jahr... Zitat · Antworten




Liebe Rieka,

das tut mir sehr leid,so ein Verlust ist schrecklich und es braucht geraume Zeit, bis man wieder in die Wirklichkeit zurück findet.
Lass dir Zeit für deine Trauer, du musst dich nicht auf Weihnachten freuen,nur weil es so Brauch ist.
Schicksalsschläge kommen, wie sie wollen und richten sich nicht nach Jahreszeiten oder Festtagen.
Kehre in diesem Jahr dem Vorweihnachtsrummel einfach den Rücken und bereite für Weihnachten nur das Nötigste vor, so dass deine Tochter und deine Nichte ihr Fest haben.
Vielleicht hilft es dir, wenn Ihr am Heiligen Abend gemeinsam zum Gottesdienst geht, an deine Schwester denkt und dann für die Kinder Bescherung macht.
Manchmal sind leuchtende Kinderaugen ein kleines Trostpflaster.
Ich wünsche dir viel Kraft, glaube mir, mit der Zeit wird der Schmerz erträglicher.



Der Erkenntnis Fackel entzündet sich stets an dem Licht der errungenen Wahrheit.

(Lukrez,römischer Dichter 96 - 55 v. Chr.)

Rieka Offline



Beiträge: 78

25.11.2008 22:17
#4 RE: Furchtbares Jahr... Zitat · Antworten

Ich danke euch sehr für eure Antworten. Es hilft ja manchmal einfach, sich mal "auszuheulen".
[sad] Es ist keine leichte Zeit und man wünschte sich, die Uhr zurückzudrehen und alles zu ändern... Aber das ist ja leider nicht möglich. Ich werde versuchen, das Beste aus dem Fest zu machen, ich weiß, dass meine Schwester diese Zeit immer sehr gern mochte. Deswegen halte ich es auch für wichtig, dass die ganze Familie zum Fest zusammen ist - dann ist ja auch immer irgendwie bei uns! [heart]
LG Rieka

Angi67 Offline




Beiträge: 1.433

26.11.2008 12:37
#5 RE: Furchtbares Jahr... Zitat · Antworten

Hallo Rieka,

auch mir tut es leid was Du dieses Jahr alles durchmachen mußtest.
Schön, daß Du Dich Deiner Tochter wieder etwas annähern kannst,
traurig , sehr traurig sogar der viel zu frühe Tod Deiner Schwester.

Es ist immer schlimm, wenn man einen geliebten Menschen verliert, da spielt die Jahreszeit keine Rolle. Laß Deine Trauer zu und laß Dir Zeit.
Sonnenblume und Helene haben mit ihren Beiträgen vollkommen Recht!

Und wegen Weihnachten mach Dir mal keine Gedanken, Du als Mutter machst instinktiv für Deine kleine Tochter das Richtige. Laß ihr die Freude auf Weihnachten, die Zeit des Kindseins ist eh`viel zu schnell vorbei. Und selbst wenn Du an Weihnachten weinen mußt, weil Deine Schwester nicht mehr bei Euch ist, das kannst Du Deiner Tochter erklären.
Emotionen zu zeigen ist kein Verbrechen, Deine Tochter wird es verstehen.
Außerdem kann man aus gegebem Anlaß Weihnachten etwas anders feiern. Eine Anregung kam ja da auch schon von Helene.
Man sagt imer, die Zeit heilt alle Wunden, auch wenn manchmal ein Riß im Herzen bleibt.
Gib Dir die Zeit und nimm sie Dir!
Alles Gute!

L.G. Angi
"Carpe Diem!"

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