Ich möchte Euch eine Frage stellen, wenn Ihr in schweren Lebenskrisen
seid - egal wegen Euch selbst oder weil das " Schicksal " es so gewollt
hat, wie geht ihr damit um...
Es kommt darauf an um was für eine Krise es sich dabei handelt. Denn ich glaube nicht jede Krise oder Lebenskrise ist unbedingt schwierig, kompliziert oder schlimm.
Oft ziehe ich mich bei Krisen in mein Schneckenhaus zurück und bilde mir ein das ich so die Krise überwinden kann. Was natürlich nicht funktioniert. Aber Menschen sind Gewohnheitstiere und machen oft immer wieder die selben Fehler.
bis vor Kurzem bin ich gegen alles "angerannt",hab mich gewehrt,gekämpft,verbissen und z.Teil verbittert,hingenommen,resigniert eben die ganze Bandbreite negativer Reaktionen die es so gibt.Ich wurde krank darüber! Ärzte-Fehlanzeige,Psychologen-???:((,
.Blos ein Beispiel: Jahrelang hab ich mich verbogen und verstellt nur weil ich meinte so bei meiner Schwiegermutter punkten zu können.....nie hab ich ihr mein wahres Gesicht gezeigt,sie konnte mich nie so kennenlernen wie ich wirklich bin und hat also logischerweise auf die "Falsche" reagiert.... dies widerum hab ich falsch verstanden-kommst du noch mit:))) so war der Frust beiderseits eigentlich vorprogrammiert.Nix,aber auch gar nix funktionierte,ich wurde krank körperlich und seelisch.
Hab immer alles verdrängt ob es nun der frühe Tod meiner Mutter,meine Scheidung,der schnelle Tod meines Papas oder die irreparable Krankheit meiner Schwester war.Immer nach dem Motto:is eh schon vorbei,blos nicht dran denken.
Meine Tochter und mein Schwiegersohn brachten mich dann langsam wieder mit viel Gesprächen zum Nachdenken und gaben mir sehr sehr gute Lektüre zum Lesen.
Hab mich lang gegen dem "Kram" gewehrt-leider.Jetzt wo ich um ein paar Lektionen schlauer bin und es mir sogar gelingt umzusetzen gehts mir komischerweise täglich besser und das Zusammenleben wird um einiges reibungsloser.Ich muss mich ja gar nicht verbiegen!!!Niemand m u s s mich mögen,damit es mir gut geht-ausser ich mich selbst.Das zu kapieren ist ziemlich schwierig.Es wird noch sehr lange dauern und sicherlich noch ein paar Rückschläge geben,aber wenigstens weiß ich jetzt worauf ich achten muss!Auf die noch ausstehenden "Katastrophen" werde ich dann hoffentlich gelassener reagieren!
Auch ich habe schon einige Tiefschläge hinter mir. Bei mir wurde vor 4 Jahren ein Magengeschwür festgestellt,aber erst in Dänemark im Urlaub,als es geplatzt war.Im ersten Moment dachte ich,daß meine letzte Stunde geschlagen hat.Als ichdann vor der OP zum Arztgespräch ging war ich sehr aufgeregt.Der Arzt schaute sich die Bilder an und sagte dann zu mir:Magen raus und von der Leber auch noch was weg,den Magen braucht man nicht und von der Leber auch nur 1/3.Ich war so geschockt,daß ich dann heulend in mein Zimmer gelaufen bin.Als ich mich dann beruhigt hatte,konnte ich wieder klare Gedanken fassen.Ich ging dann meine Situation gedanklich durch und kam zu dem Entschluß,alles positiv zu sehen.Es gab zu der damaligen Zeit,keinen anderen Ausweg als die OP.Da wegen einer erneuten Blutung die OP vorverlegt wurde,informierte ich meine Familie.Die kam dann ganz aufgelöst zu Besuch und ich war dann die jenige,die Mut machen mußte.Ich sprach mir selbst immer Mut zu,"Du schaffst das",alles wird wieder gut.
jetzt ist hier was schiefgelaufen,
ich wollte nur noch sagen,es ist wieder gut geworden.Es ist wichtig daß man an sich glaubt und nicht "die Flinte ins Korn"wirft.
Ja Ihr Lieben, ich bedanke mich für all die Beispiele, so sehe ich
es für mich auch. Aber, manchmal ist man " mitbetroffen ", wenn es
um einen Menschen geht, der kämpft und kämpft und dann nicht mehr
kann, weil es schon so unendlich lange geht...
sich von der ganzen Welt verabschiedet, weil er keine Kraft
mehr hat,jeden Kontakt abbbricht, nichts mehr hören und sehen will.
Und man stürzt in ein endloses Tief und ist einfach nur hilflos...
Es ist immer schwer jemanden leiden zu sehen und nicht helfen zu können.Wenn man kämpft und kämpft und dann doch keinen Erfolg sieht,macht das richtig mutlos.Ich hatte auch so eine Phase,wo ich am liebsten aufgegeben hätte.Aber dann kam der Punkt,wo ich mir sagte "nein,das kann´s noch nicht gewesen sein".Ich habe mich auch zuerst eingeigelt,merkte dann aber schnell,wie gut mir die Gespräche mit der Familie und den Freunden taten.Nur die mitleidigen Blicke und die(überflüssigen)Kommentare,daß ich immer dünner werde konnte ich nicht ertragen.
Am wichtigsten ist aber,daß man jemandem zum reden hat und nicht versucht,"alles in sich reinzufressen".
Ja, Gespräche... die hängen mir zum Halse raus...siehst du aber schlecht aus,
tu was für dich... Kinder können es sowieso nicht verstehen, haben auch ihr
eigenes Leben und so recht wenig Zeit für ein längeres Gespräch oder blocken
ab, weil sie so etwas Schreckliches nicht hören mögen. Es zählt dann wenig,
wie viele Stunden man mit ihnen ihren Kummer geteilt hat. Eigene Familie ist
nicht mehr da...und man hält aus, hält durch, steht auf...trägt mutig seine
letzten Pflichten. So ist das Leben und dachte immer, nun kommt nach einem
schweren Schicksal, auch eine Zeit, die leichter wäre... Lebenspläne...alle
sagen nur, was für eine starke Frau.
So will ich an der Hoffnung festhalten, was wird weiß ich nicht.