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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 436 mal aufgerufen
 Probleme im Alltag
loqoala Offline



Beiträge: 1

04.01.2012 13:14
Schritte zur Veränderung Zitat · Antworten

Hallo,

ich bin neu in diesem Forum und habe mich angemeldet, weil ich unabhängigen Rat brauche, wie ich mit meiner Situation am besten umgehen soll.

Ich bin seit vier Jahren in einer Beziehung, seit drei Jahren verlobt. Wir haben die meiste Zeit unserer Beziehung zusammengelebt, zuerst in einer Wohnung in der Stadt, jetzt auf dem Land.

Die Beziehung lief schon zum Umzug nicht mehr wirklich gut, aber ich hatte gehofft, der Tapetenwechsel hilft. Vorübergehend hat er das auch, aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich nicht länger belügen kann.

Ich habe ihn lange nicht verlassen, weil ich Angst hatte, er würde sich etwas antun, er ist klinisch depressiv, m. E. leicht alkoholkrank, aber nach eigenen Angaben nicht suizid gefährdet. Wir sind auch jetzt noch zusammen, allerdings arbeite ich auf die Trennung hin. Meine Frage ist jetzt, wie ich das angehen soll.

Wir leben in einem sehr großen Haus, ich schmeiße den Haushalt (sehr ungern und auch nicht gut, aber ich mache immerhin mehr als er), ich verdiene für uns beide, und das sind allein schon drei Vollzeitjobs auf einmal in dem Sinne, langsam kann und will ich nicht mehr.

Ich bin selbständig, unter 30, kann im Prinzip leben und arbeiten wo ich möchte, will aber auch nicht von heute auf morgen einfach weg und ihn mit allem alleine lassen. Eine Zeitlang habe ich nichts im Haus gemacht, in der Hoffnung, er würde vor lauter Dreck auf die Idee kommen, mir zu helfen. Jetzt sitze ich quasi in einer dreistöckigen Müllkippe wegen dieser Idee.

Das Haus könnte ich (rein körperlich) in ungefähr ein bis zwei Wochen richten, wenn mich nicht jede Mülltüte und jeder abgewaschene Teller fast in einen Nervenzusammenbruch treiben würde. Und arbeiten muss ich ja währenddessen auch noch. Vorgestern habe ich die Küche endlich sauber bekommen, nur um in der Früh die Reste von seinem Mitternachtsessen überall (auf den Ablagen, auf dem Boden, in den angrenzenden Zimmern) zu finden.

Eine Müllabfuhr gibt es bei uns nicht und ich habe kein Auto, daher sind die Mülltüten auf jeden Fall ein Bereich, in dem ich komplett von ihm abhängig bin. Er ist sich zu gut dazu oder er sieht den Grund nicht, sie wegzubringen, auch nicht, wenn ich dabei helfe. Er sagt immer nur, ja klar Schatz, das machen wir nachher oder morgen, aber nachher und morgen kommen einfach nicht.

Er weigert sich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Meistens steht er vor 5 Uhr abends gar nicht erst auf, manchmal kommt er in der Früh dann ins Bett, das steigert meine Laune leider auch nicht.

Leider war zu Beginn natürlich alles anders, er war der absolute Macher, nichts blieb liegen. Wenn etwas getan werden musste war er der Erste, der sich um die Sachen gekümmert hat (von Haushaltssachen mal abgesehen, damit hatte er es noch nie, es sei denn, seine Eltern kommen vorbei). Eben weil sein Charakter so war und weil ich es, naja, einfach nicht besser wusste, habe ich mit ihm zusammen ein Unternehmen gegründet. Sprich alles was ich verdiene läuft über dieses Unternehmen und er macht gar nichts, außer eben das Verdiente ausgeben.

Soll ich einfach gehen? Soll ich vorher noch klar Schiff machen? Soll ich aus der Firma austreten und möglicherweise alles verlieren (Kunden, Verträge), was ich in den letzten Jahren aufgebaut habe und einfach ihm überlassen? Soll ich das Haus anzünden?

Ich komme mir so dumm vor, wie eine dumme, schwache Frau, und das kann es einfach nicht sein. Ich muss da raus, ich will nur sicher sein, dass ich mir nicht die Schuld gebe, wenn er sich doch etwas antut danach oder total dem Alkohol verfällt. Ich weiß ich bin für mein eigenes Leben verantwortlich und nicht für seins, aber ich weiß nicht, ob ich mit dem Gedanken leben könnte, wenn meine Taten ihn zu solchen Sachen treiben. Vielleicht hat ja hier jemand Anregungen, wie ich diesem Trauerspiel am Besten ein Ende bereiten kann.

tapsi Offline



Beiträge: 7

04.01.2012 20:19
#2 RE: Schritte zur Veränderung Zitat · Antworten

Hallo und willkommen hier.Da kann dir keiner wirklich helfen.
Hast du ihn es schon mal gesagt,das du weg willst?
Ich würde meine Sachen packen und erstmal eine Pause einlegen
um abstand zu bekommen.

Admin Offline

Administrator


Beiträge: 3.579

08.01.2012 12:07
#3 RE: Schritte zur Veränderung Zitat · Antworten

Es ist schwer da einen Rat zu geben.

Hast Du denn mit Deinem Partner schon einmal ernsthaft darüber gesprochen?
Weiß er das Du mit dieser Lebenssituation nicht glücklich bist?

Laß Dich auf keinen Fall mit der Drohung das er sich was antut, wenn Du ihn verlässt erpressen!

Angi67 Offline




Beiträge: 1.433

08.01.2012 18:01
#4 RE: Schritte zur Veränderung Zitat · Antworten

Ihr braucht beide Hilfe!
Er für Betroffene und Du für Angehörige.
Das ist der typische Teufelskreis eines Suchtkranken und dessen Co-Abhängigen.

Informiere Dich mal über diese typischen Verhaltensmerkmale, denn nur mit einem verläßlichen
Co-Abhängigen, den der Suchtkranke irgendwie und wahnsinnig gut im Griff hat, funktioniert sein Kartenhaus.
Fällt der Co-Abhängige aus, dann hat der abhängige ein Problem und muß umdenken.
Manchmal setzt dann der Verstand wieder ein, manchmal auch nicht und es geht nochmehr bergab.

Du solltest tun was für Dich das beste ist, denn das er Dir nicht gut tut, das hast Du ja schon begriffen. Ändern kannst nur Du etwas an der Situation. Viel Kraft dabei!

L.G. Angi
"Carpe Diem!"

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