Ein humorvolles Gedicht von Eugen Roth zum Thema Bücher
Bücher
Ein Mensch, von Büchern hart bedrängt, An die er lang sein Herz gehängt, Beschließt voll Tatenkraft, sich zu wehren, Eh sie kaninchenhaft sich mehren. Sogleich, aufs äußerste ergrimmt, Er ganze Reihen von Schmökern nimmt Und wirft sie auf den wüsten Haufen, Sie unbarmherzig zu verkaufen. Der Haufen liegt, so wie er lag, Am ersten, zweiten, dritten Tag. Der Mensch beäugt ihn ungerührt Und ist dann plötzlich doch verführt, Noch einmal hinzusehen genauer – Sieh da, der schöne Schopenhauer… Und schlägt ihn auf und liest und liest, Und merkt nicht wie die Zeit verfließt… Beschämt hat er nach Mitternacht Ihn auf den alten Platz gebracht. Dorthin stellt er ihn eigenhändig Den Herder, achtundzwanzigbändig. E.T.A. Hoffmanns Neu-Entdeckung Schützt diesen auch vor Zwangsvollstreckung. Kurzum, ein Schmöker nach dem andern Darf wieder auf die Bretter wandern. Der Mensch, der so mit halben Taten Beinah schon hätt den Geist verraten, Ist nun getröstet und erheitert, Dass die Entrümpelung gescheitert.
Guten Morgen klivia, wunderschön das Gedicht. Ich sammel auch Bücher wie andere Überaschungseier. Jedes Buch wird katalogisiert und auch weiterhin gepflegt. Vielen Dank , Klivia !!! LG Fran
das ist sehr schön, und irgendwie finde ich mich darin wieder.
Aber leider bin ich seit Sommer an dem Punkt angekommen wo ich mich von einigen Büchern trennen muss. Beherberge ich doch so 2500 Stück der Zeit. Der einzige Raum in dem es keine Bücher gibt ist das Badezimmer.
Schweren Herzens habe ich 1000 Stück ausgesucht und zum verkauf angeboten, und das eine oder andere hat schon neue liebevolle Hände und Augen bekommen.
Wegwerfen kommt für mich nicht in Frage. Liebe Grüße von Carah