Bei yahoo habe ich gerad ein Thema entdeckt welches ich hier gleich einmal aufgreifen möchte.

Wo wart Ihr denn als im November 1989 die Mauer fiel?
Könnt Ihr Euch denn überhaupt noch daran erinnern?
Mich würde mal interessieren wie es die Frauen im "Osten" und die Frauen im "Westen" aufgenommen haben.

Ich lag damals gerade im Krankenhaus und habe mein erstes Kind bekommen.
In Meissen, also in der damaligen DDR.

Deshalb habe ich von dem ganzen so gut wie nichts mitbekommen, denn Radio oder Fernsehen gab es im Krankenhaus damals nicht.
Und das ganze war mir damals auh relativ egal, denn ich hatte ja so meine eigenen Probleme

Hallo Cara
ich weiß noch ganz genau wie damals die Mauer gefallen ist. Mein damaliger Lebensgefährte war Jahre vorher aus der Tschechoslowakei geflüchtet und so gab es keine anderes Gesprächsthema mehr und wir haben Beide das Ganze sehr aufmerksam und mit vielen Tränen beobachtet und verfolgt.
Ich empfinde auch heute noch Freude darüber, denn ich bin ein Freidenker und jeder Art von Druck Zwang und ungerechte Strafen oder Verbote sind mir ein absoluter Dorn im Auge.
Meine Stieftochter hat die letzten 2 Jahre in Ostberlin gelebt und gearbeitet, und hat uns immer nur Gutes erzählt.
Meiner Ansicht nach gibt es bei Menschen nur einen einzigen Unterschied und das ist die individuelle Persönlichkeit. Diese darf und kann auch nicht mundtod gemacht werden. Es lebe die Freiheit[flash]
LG Dori

Am 9.11.89 feierten wir Kindergeburtstag und ich war total gestresst.
Ca. zwanzig Kleinkinder,die unsere Wohnung in ein Schlachtfeld verwandelten.

Als endlich alle weg waren,brauchte ich 3 Stunden, um das Chaos zu beseitigen.
Danach setzte ich mich mit einem Kaffee in die Küche und schaltete das Radio an.
Es wurde gemeldet,dass die DDR- Führung ab sofort Reisefreiheit für alle Bürger genehmigt hätte.

Ich dachte, ich hätte mich verhört, konnte das gar nicht glauben.
Ein paar Stunden später liefen dann aber die Bilder von den Grenzübergangsstellen und vom Brandenburger Tor im Fernsehen.

Es war schon sehr anrührend.
Am nächsten Tag sind wir zu spät zur Arbeit gekommen, weil überall in der Stadt Trabis waren, aber niemand regte sich über die Staus auf, alle waren guter Laune.

Ich habe die Stadt nie wieder so voll gesehen, vor allem nicht mit so vielen gut gelaunten Menschen. Nicht mal während der WM 2006.

Am Samstag Vormittag klingelte es und meine Cousine und mein Cousin aus der DDR standen vor meiner Haustür.

Das war für mich das Highlight dieser Maueröffnung.

Ich kann mich nicht mehr erinnern was ich an dem Tag gemacht habe aber die Bilder im Fernsehen sind mir im Gedächnis geblieben. Das war schon beeindruckend. Damals hat niemand damit gerechnet, dass so etwas je möglich werden würde. Eine Zeit der ganz großen Gefühle, wie im Kino und zunächst eher unwirklich. Da ich immer im Westen gelebt habe kann ich nicht wirklich nachvollziehen wie die Menschen aus der ehem. DDR sich gefühlt haben, kann mir aber vorstellen, dass die Zeit danach für diese Menschen nicht immer einfach war.

Ich war damals auf der Geburtstagsfeier meines Vaters, er hat direkt am 09.November.
Als ich spät am Abend heimfuhr , machte ich kein Radio oder Fernsehen mehr an weil ich so müde war und den nächsten Morgen wieder raus mußte. Habe also fast nix mitbekommen.
Am nächsten Morgen kam ich an die Arbeit und es fehlten 3 Kolleginnen, die in der selben Nacht noch in den Westen gedüst sind. Es war ein stressiger Tag!

Von Sachsen nach Bayern bin ich erst 1993 gezogen.
Ich persönlich habe hier keine Probleme wegen meiner Herkunft.
Mir hört aber auch kaum jemand an wo ich ursprünglich herkomme, da ich !fast! ein perfektes Hochdeutsch spreche, aber ich habe schon oft Anfeindungen mitbekommen, von beiden Seiten her, wenn ich mich dann zu erkennen gebe, dann herrscht meist betretenes Schweigen.
Ich finde es albern, dieses OST-WEST-Getue, denn es gibt überall Solche und Solche

Was ich damals gemacht habe weiß ich nicht mehr, ich habe es auch im Fernsehn gesehen.

Zicke

Und was hast Du gedacht als Du das gesehen hast?

Ich habe mich gefreut für die Menschen, dass diese nicht mehr " eingesperrt " sind.
Ich habe es sowieso nie verstanden, dass es Menschen gibt, die sich anmaßen über andere Menschen so sehr zu bestimmen.
Nicht nur schlimm genug, dass diese Menschen wie in einem Zoo ( Zäune und Mauern ) gehalten wurden, sondern auch noch die Essensauswahl bzw. nicht das kaufen können was man möchte.

Da kann sich sowieso keiner ein Urteil darüber erlauben, die es nicht selber erlebt haben.

Sicher das Reisen in die Ostblockländer war möglich, aber alles andere wurde doch verwährt.

Mich haben als Kind damals die Biler sehr erschreckt, als Männer Frauen und Kinder alles zurück ließen und dann noch schnell über den Zaun gesprungen sind,alles mußen Sie zurücklassen.

Und sowas im 20 ten Jahrhundert.

Zicke