Andrea Schwarz :

Die Erzählung von den " Heiligen Drei Königen" liest sich fast wie eine schöne
Reportage von einem frühen Königshof. Diese Geschichte aber will von der
Wirklichkeit erzählen und darauf weist der Schluss der Erzählung hin : Die drei
Weisen gehen zurück in ihr Heimatland.
Das kann einen doch schon verwundern. Nach einem so langem Weg, den sie auf sich
genommen haben, nach all den Entbehrungen und Anstrengungen, nach all der Freude,
die sie empfanden, nachdem sie Josef, Maria und das Kind fanden, gehen sie einfach
heim.
Wäre die Geschichte ein Märchen, dann würden sie sicher diesem neuen König einen
prächtigen Hofstaat aufbauen - oder sie würden ihm einfach als Berater zur Seite
stehen...wenn die Freude wirklich so groß war, warum sind sie dann nicht einfach
geblieben ?
Es waren wohl wirklich weise Männer, die darum gewusst und gespürt haben, dass
dieser Zeitpunkt, dieser Moment ihres Lebens gelebt werden darf und kann - aber
dass er nicht festzuhalten ist - dass diese tiefe menschliche Sehnsucht nach
"Angekommen-Sein", nach "Erfüllt-Sein" auf Erden nicht endgültig zu stillen ist.
Und doch drängt es den Menschen danach, eben solche Augenblicke höchsten Glücks
festzuhalten, in denen er um die Erfüllung seiner Sehnsucht ahnt...Der schöne
Augenblick lässt sich nicht konservieren, nicht einfrieren und haltbar machen -
es folgt dem Ankommen auch immer wieder der Aufbruch...


Gast :
Die Weihnachtstage sind vorbei, der Alltag kehrt wieder ein, Reste werden gegessen,
Geschenke sortiert und überlegt welche tauscht man um, was behalte ich. Mancher mag
denken:... könnte es nicht immer Weihnachten sein. Einmal sah ich im Fernsehen einen
Mann der jeden Tag Weihnachten feiert mit Baum, Glitzerschmuck und Musik...er ist
stehengeblieben, nicht in den Alltag zurück gekehrt. Wie schade, denn in seinem Leben
ist kein Platz mehr für Leben und Veränderung und ich wünschte ihm, dass auch er wieder
einmal aufbrechen möge, sich auf den Weg zu machen,um offen zu sein, unterwegs zu sein
mit anderen Menschen - im Alltag.