Diese Frage habe ich mir gestellt,als ich im Krankenhaus im Zimmer einer 88jährigen Frau untergebracht war.Als ich das Zimmer betrat,saß sie in einem "Fütterstuhl",so wie unsere lieben Kleinen nur im Großformat.Sie sah putzig aus,so zufrieden.Eine Lernschwester hatte ihr das Haar frisch gekämmt und zu Zöpfen geflochten.Ich erfuhr dann,daß die Frau sich den Oberschenkel gebrochen hatte und operiert war.Doch von alledem bekam sie wohl nichts mehr so richtig mit.Sie fragte immer wieder,wo sie sei und warum sie hier war.Ich weiß nicht,wie oft ich ihr das beantwortet habe.Die Schwestern kümmerten sich auch rührend um sie,auch ich half ihr beim essen.Es ist wohl ganz gut,daß wir nicht wissen was uns mal erwartet.
Als Krankenschwester im Altenheim ist die Vorstellung , daß man selbst mal alt wird einfach nur schrecklich
Ich selbst lege noch Wert auf Etikette, Umgangsformen und Niveau. Ich bin manchmal schockiert von Kollegen, wie die mit den Alten umgehen, ihre Witze (abwertende Witze) mit oder über sie machen. Witze mache ich mit den Leuten auch, aber bitte so, daß sie auch was zum lachen haben und niemand diskriminiert wird.
Von den Krankheiten die einen im Alter so einholen ganz zu schweigen. Ich hoffe, daß ich mal nie dement werde! Am schlimmsten ist aber die Vorstellung, ich würde irgendwann im Wachkoma irgendwo rumliegen und bekomme vielleicht noch alles mit, kann mich aber nicht äußern und wehren.
Es gibt aber auch Positivbeispiele, Leute die knapp 100J. sind , noch relativ fit und klar im Kopf. Aber leider die seltenere Variante.
Auf keinen Fall möchte ich im Alter mal geistig noch sehr fitt sein, dafür aber körperlich völlig am Ende. Lieber anders herum! Aber leider kann man sich das ja nicht aussuchen.
Ich finde es auch furchtbar,wenn man als Mensch alles mitbekommt,dann so hilflos und nur auf die Hilfe anderer angewiesen ist.Noch schlimmer ist es ,nur noch mit Hilfe von Geräten am "Leben"zu sein.Wenn man dann noch als Angehöriger vor der Entscheidung des Abschaltens steht,das muß doch furchtbar sein.Hoffentlich bleibt mir das erspart.
Es ist auch nicht einfach,demenzkranke Familienmitglieder zu haben.Bekannte von uns mußten alles abschließen,damit ihr Vater nicht ausriß.Aber hier auf dem Dorf geht das noch,da ruft man dann an oder bringt denjenigen schnell mal nach Hause.In der Stadt ist das wohl schwieriger.