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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 1.051 mal aufgerufen
 Probleme im Alltag
Rose Offline



Beiträge: 49

05.06.2011 13:07
Meine Mutter ist heimliche Alkoholikerin Zitat · Antworten

Hallo zusammen,
ich habe da ein großes Problem weiß auch dass ihr mir da nicht weiter helfen könnt, muss aber mal einfach darüber schreiben, vielleicht bekomme ich ja doch eventl. Antworten darauf!
Also, meine Mutter (Mitte 60) hat ein Problem mit Alkohol!! Nicht erst zeit kurzem, eigentlich bin ich damit groß geworden. War bei uns auch nir ein Thema, da sie trotz Alk arbeiten ging und den Tagesablauf verrichtete. Aber je älter ich wurde viel mir es mehr auf, der heimliche Gang an die Schrankbar (bevor man arbeiten ging, oder Oma kam etc.) Dann gründete ich eine eigene Familie blieb aber in unserem Zweifamilien-Haus. Merkte aber immer wenn sie was getrunken hat, dafür entwickelte ich feine Sensoren. Vor einem Jahr holte ich frühmorgens was aus dem Gemeinschaftskeller und "erwischte" sie beim Schluck aus der Bierflasche!! Mir blieb die Spucke weg, es war richtiges fremdschähmen. Auch dieser Vorgang wurde nie erwähnt!!!
Bis dahin sah ich des öfteren am Morgen schon die Bierflasche in der Küche, griffbereit.
Jetzt ist sie darauf übergegenagen, das Bier in ihrem Schlafzimmer zu deponieren- Nein, ich schnüffle ihr nicht nach!! Merke es aber an ihrem Mundgeruch und am Aufstossen wenn sie aus ihrem Schlafzimmer kommt.
Es gibt Tage, da klappt es mit ihr, dann gehts erst am späten Nachmittag los und endet mit der leeren Rotweinflasche (aber die jeden Tag)! Unter anderem beobachtet sie auch gerne hinter der Gardine die Nachbarschaft, auch wir als Familie haben darunter zu leiden, die Freunde ihrer Enkelinnen sind ihr nie gut genug auch gegenüber mir wird sie dann ungerecht, sie spart nicht an Kritik, wohlgemerkt anderen Familienmitgliedern! Sie selbst darf man nicht in Frage stellen, dann wäre Schicht im Schacht!! Sie ist fehlerlos, vorallem wenn Bekannte oder Nachbarn irgendwo zu sehen sind wird gerne vor der Tür mit ihnen angestossen, wenn diese nicht wollen, egal dann tribkt sie halt für die mit! Ich finde es traurig wie sie immer mehr abbaut, sich vernachlässigt (Haare strähnig, Hornhaut überzogene Füße die aber trotz allem bar gezeigt werden. Ich würde gern eine gute Beziehung zu ihr haben, da ich keine Geschwister habe kann ich leider auch mit niemandem darüber reden, mein Mann hilft mir schon bestmöglich und meine zwei Mädels (21 u. 18) wissen leider schon genug.
Versuche auch immer wieder sie als Mutter zu bestätigen( auch wenn ich sie eigentlich am liebsten schütteln würde wenn sie wieder mit glasigen Augen vor mir steht und mich dann anstreitet). Unser Leben unter dem gleichen Dach ist wirklich davon abhängig wie meine Mutter drauf ist, ich weiß das alles darf ich gar nicht so an mich ran lassen. Meine Vater weiß es auch, wie es um sie bestellt ist, da sie noch nie einen Führerschein hatte, kauft er ja den "Stoff" selbst mit ein. Wahrscheinlich hat er sich mit der ganzen Misere abgefunden geht ja auch schon zig-Jahre so, sagen wir mal er hat sich mit ihrer dominaten Art abgefunden. Das kann sie nämlich super, nach aussen hin die Starke spielen, immer großes Wort- Häuptling hat gesprochen, wehe man reagiert nicht so. In meiner Kind-Jungendzeit gab es Wochen ohne ein Wort von ihr zu mir, das tat weh. Heute weiß ich dass sie krank ist.
So, jetzt habe ich einen kleinen Teil davon geschrieben, es gibt noch sehr viel dazu zu schreiben wie eine Person das ganze Familienumfeld durcheinander bringen kann und auch tut!
Danke fürs lesen!
Liebe Grüße Rose

Rose Offline



Beiträge: 49

05.06.2011 14:17
#2 RE: Meine Mutter ist heimliche Alkoholikerin Zitat · Antworten

hallo, wollte noch hinzu fügen, in der Hoffnung der Hausarzt könnte das durch Untersuchungen sehen, Fehlanzeige! Sie geht zu keinem Arzt, war noch nie bei einer Krebsvorsorge, den Frauenarzt hat sie bei meiner Geburt das letzte Mal gesehen. Zum Zahnarzt geht sie erst wenn die Schmerzen enerträglich werden. Also kurz, ihren Hausarzt zu Rate ziehen ist nicht da sie keinen hat, nichts Schutzimpfungen und so weiter...
Rose

Angi67 Offline




Beiträge: 1.433

05.06.2011 22:41
#3 RE: Meine Mutter ist heimliche Alkoholikerin Zitat · Antworten

Liebe Rose,

ich kenne Dein Problem nur zu gut.
Vor Jahren mußte ich auch zu der Erkenntnis kommen, daß meine heißgeliebte Mama Alkoholikerin ist. Nach vielen Jahren, die bei so etwas vorangehen, endete es eigentlich in einem Fiasko, sie versuchte sich mit 100 Tabl. ...... das Leben zu nehmen, da sie in ihrem Suff immer depressiv wurde. Man konnte sie nochmal retten, sie hat auch keine bleibenden Schäden behalten, aber der Gedanke und die anschließende Einweisung in die geschlossene Psychiatrie mit Delier waren für mich ganz schrecklich. Sie wurde an beiden Händen und Füßen und am Bauch fixiert, da sie in ihrem Delier nur Blödsinn machte und durch die Gegend fiel, sie wurde gewindelt, mit gerade mal knapp 60 Jahren.
Dieser Zustand hielt zum Glück nur 2 Tage, dann ging es mit Schwerstarbeit (psychisch) aufwärts.
Sie gab sich anfangs wirklich sehr viel Mühe und blieb ca. 1 Jahr trocken. Dann trank sie heimlich, bis es wieder auffiel und wir sie alle darauf ansprachen. Es wird ja prinzipiell abgelehnt, Hilfe nicht nötig, ich trinke kontrolliert usw.
Seit ich mir dieser Sache bewußt bin, habe ich mich mehr und mehr mit dem Thema Co-Alkoholiker beschäftigt und gemerkt, daß wir als Familie ebensolche Co-Alkoholiker waren. Erst als sie in ihrem Trinken keine Unterstützung mehr fand und wir sie sofort offen darauf ansprechen, wurde es besser.
Z.Z. trinkt sie Wochen oder Monate nichts, dann trinkt sie mal 1-2 Tage, aber nicht mehr bis zum Vollsuff. Sie trinkt meist, wenn sie mit dem Elend anderer z.B. mit der Krankheit meines Vaters nicht mehr klarkommt.
Befürworten kann ich das Verhalten natürlich immer noch nicht, aber inzwischen laß ich es nicht mehr so an mich ran, denn sonst tu ich mir nur sehr weh und das will ich nicht mehr.
Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, vielleicht läßt es mich etwas mehr kalöt, obwohl sie mir trotzdem sehr am Herzen liegt, vielleicht hab ich mir insgesamt als Schutzpanzer ein dickeres Fell angeschafft.
Den einzigen Vorteil den ich Dir gegenüber habe, meine Mutter wohnt 400km von mir entfernt.
Das ist aber nicht immer ein Vorteil, denn manchmal wäre ich in verschiedenen Situationen auch gerne bei ihr um ihr zu helfen, vielleicht würde sie dann die "Trockenzeiten" noch länger durchhalten. Aber das geht nicht und ich sage mir einfach: "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied"
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen..............

L.G. Angi
"Carpe Diem!"

Rose Offline



Beiträge: 49

06.06.2011 20:13
#4 RE: Meine Mutter ist heimliche Alkoholikerin Zitat · Antworten

Hallo Angie,
danke für deine Antwort! Ja, heute war auch wieder so ein Tag an der ich mir eine "dickere Haut" wünsche. Ich neheme mir immer eine Gelassenheit vor aber wenn ich dann ihre glasigen Augen und ihren verzogenen Mund sehe, dazu ihre Spitzfindigkeiten(kommt auf ihren Level an) dann könnte ich sie nüchtern schütteln. Dann gibt es Tage da tut sie mir einfach nur leid, denn es heißt ja nicht umsonst, wer Kummer hat hat auch Likör. Es ist eben diese Ohnmacht, sie ist meine Mutter und ich möchte sie gesund und zufrieden sehen. Wie kann man seine Gesundheit sein sonst so gutes (Familien-Ehe)Leben durch Alkohol kaputt machen??? Irgendwas stimmt doch nicht? Manchmal denke ich mir sogar ob es mit mir zu tun hat? Wir hatten von klein auf nicht das Super Mutter-Kind Verhältnis dafür war sie zu kalt, zu emotionslos. Das übernahm mein Papa und dessen Mutter (Oma). Vielleicht ist sie insgeheim eifersüchtig auf mein bis heute gutes Verhältnis zu Papa? Aber fragen geht nicht, habe es schon mal versucht, darauf war der beste Streit da!

Ich muss wohl damit leben, wie du schreibst, jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich!
Liebe Grüße Rose

Angi67 Offline




Beiträge: 1.433

07.06.2011 06:59
#5 RE: Meine Mutter ist heimliche Alkoholikerin Zitat · Antworten

In meiner Kur vor ca. 5 Jahren, damals ging es mir auch durch das Problem meiner Mutter sehr schlecht (unter anderem!), lernte ich folgenden Spruch:

NIMM DINGE HIN, DIE DU NICHT ÄNDERN KANNST
HAB DEN MUT, DINGE ZU ÄNDERN, DIE DU ÄNDERN KANNST UND ENTWICKLE DIE FÄHIGKEIT, DAS EINE VOM ANDEREN ZU UNTERSCHEIDEN.

Dieser Spruch wird auch in verschiedenen Alkoholiker-Hilfen immer wieder gesprochen und verinnerlicht.
Aber die Sache mit dem Co-Alkoholiker, bzw. das gilt für alle Süchte, denn es heißt eigentlich Co-Abhängiger, das finde ich am interessantesten. Solange wie die Familie diese Sucht mit trägt, solange wird der Abhängige nichts ändern, denn solange funktioniert es ja für ihn.
Dein Vater ist der direkte Co-Alkoholiker, er ist sogar der, der ihr den Alkohol auch noch beschafft. Mein Vater hat damals wenigstens nur das Mäntelchen drüber gedeckt und die heile Welt vorgegaukelt. Aber es ist beides falsch!

Mein Bruder ist inzwischen in seiner Firma (große Firma) ein ausgebildeter Suchtberater, leider auch aus traurigem Anlaß, denn sein Sohn kämpft mit der Drogenabhängigkeit, 21 Jahre und eigentlich mehr tod als lebendig, furchtbar!!!
Aber alles Schlimme hat auch etwas Gutes. Er (mein Bruder)hat 2 Jahre Zusatzausbildung gemacht und ist nun ehrenamtlicher Suchtberater.

Auch ich habe gemerkt, je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, sich Wissen aneignet und sich immer wieder diesen oben genannten Spruch verinnerlicht, um so mehr kann man irgendwann mit der Sache gelassener umgehen.
Es wird auch immer wieder weh tun seine Mutter in dem Zustand zu sehen, aber glaube mir, irgendwann gehst Du gelassener damit um. Du steigerst Dich nicht mehr so hinein, wo Du Dich vorher 2/3 Tage lang geärgert hast, so kommst Du später nach 1 Tag oder gar nach ein paar Stunden damit klar und kannst Dich eher Deiner Familie wieder widmen, Spaß mit Deinen Kindern haben o.ä.
Früher hat mich die Angst um meine Mutter faßt aufgefressen, zumal ich 400km weg bin und nicht alles unter Kontrolle habe. Jetzt sage ich mir, sie ist über 18, weiß was sie tut, Gespräche sind genug geführt worden, also....was soll ich noch machen? Nichts! Denn sie macht eh was sie will.
Und seither geht es irgendwie besser!

Und zur Zeit zum Glück wieder Trockenphase!!!

Ein Alkoholiker oder Abhängiger wird Nie aber auch NIEMALS etwas ändern, solange er nicht selbst sein Problem erkannt hat und es ändern will!!!

L.G. Angi
"Carpe Diem!"

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