Ihr Lieben! Ich habe mich wieder einmal rar gemacht im Forum, aber es hatte seinen Grund. Mein Papa war sehr schwer krank und ich bin so oft ich konnte und noch öfter gezwungener Maßen wegen mehreren Notfällen Hals über Kopf 400km zu ihm gedüst. Hab ständig zwischen Eltern und zu Hause gependelt, bis mein Papa am 18.11. verstorben ist. Jetzt muß ich noch 1x hin wegen der Beisetzung. Danach sollte eigentlich die Normalität zurückkehren, aber ich merke, es ist sehr schwer. Dabei bin ich beruflich bedingt ein Profi im trösten, nur bei mir selbst funktioniert das nicht. Hätte nie gedacht das es mich sooo runterzieht. Aber da es noch recht frisch ist und er noch nicht mal beerdigt ist denke ich, das ich mir noch etwas Zeit geben darf, oder? Mein einziger Trost ist, dass ich mich vorher häufig um ihn kümmern konnte und dass ich beim Sterben dabei sein durfte.
Wer hat das von Euch schon hinter sich und wie lange hält dieser Schmerz an? Ich möchte dagegen ankämpfen in ein schwarzes Loch zu fallen. Es ist ja der normale Weg seine Eltern irgendwann zu verlieren. Aber irgendwie laufe ich zur Zeit wie ferngesteuert, kann mich nicht konzentrieren usw.
Jeder Menscht rauert anders....und so braucht auch jeder Mensch eine andere Zeit...
Am 18.11.ist Dein Vater gestorben und es ist kein Wunder wenn Du das Gefühl hast, wie ferngesteuert zu sein. Mein Rat:lass die Trauer,den Schmerz und auch die Wut wegen des Todesfalls zu! lass das raus, sonst wirst Du zu viel zu lange mit Dir rumschleppen. Du hast getan, was Du konntest und eine Normalität in Dir drinnen, kannst Du so schnell nicht erwarten,Du liebst Deinen Vater und nun ist er für immer weg. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen und das ist kein frommer Spruch: Menschen an die man denkt immer mal wieder,die sind nicht tot, sie leben ein Stückchen in uns weiter! Auch kurzfristig in ein schwarzes Loch zu fallen, ist legitim nur darf man das reale Leben nicht aus den Augen verlieren. Nach der Beisetzung, die noch einmal alles aufwühlen wird, wünsche ich Dir, das Du liebevoll an ihn denken kannst, mal richtig losheulst und Dir dann die Nase putzt...das wird in immer weiteren Abständen so sein und irgendwann denkst Du nur noch liebevoll an ihn und die Trauer wird sich in Wehmut verwandeln und der Alltag an Priorität gewinnen.
Heute war ich den ersten Tag arbeiten, hab den Tag irgendwie rumgebracht. Da es meine Kollegen auch nur gut meinen, habe ich den ganzen Tag Beleidsbekundungen entgegen genommen und war vielen Fragen ausgesetzt. Das tat weh, aber auch ein Stück weit gut.
Es ist halt auch so kurz vor Weihnachten doppelt schwer, denke ich. Aber welcher Zeitpunkt sollte für den Verlust eines geliebten Menschen angenehmer sein? Es ist immer unpassend!!!
Zum Glück habe ich meine zwei süßen Enkelchen, wenn ich sie sehe, dann geht die Sonne auf!!!
Hallo Angi, das ist echt traurig, daß Du Deinen Vater verloren hast. Mein herzlichstes Beileid für Dich und Deine Lieben. ich wünsche Dir viel Kraft, daß Du den Verlust verkraften kannst. Ich habe auch vor 12 Jahren meinen Vater völlig unverhofft und ohne Anzeichen verloren..morgens noch voller Energie und Tatendrang und am Nachmittag war er einfach aus heiterem Himmel vom Kaffeetisch aufgestanden und umgefallen. Ich hatte das alles tagelang gar nicht richtig realisieren können. An dem Tag hatte die Spruchweisheit "Lebe jeden Tag so, als wenn es dein letzter ist", auch eine tiefere Bedeutung bekommen. Wir müssen alle mal gehen..nur weiß eben keiner, wann das sein wird
Wie man sich fühlt wenn man einen Elternteil verliert weiß ich noch nicht, aber ich kann es mir sehr gut vorstellen auch wenn man an diese Dinge normalerweise garnicht denkt. Das solche Dinge nun mal leider auch zum Leben dazugehören verdrängt man ja immer.
Ich denke mal, wenn Du über den größten Schmerz hinweg bist, wirst Du Froh darüber sein und vielleicht auch Trost darin finden, bis zu letzt für Deinen Papa dagewesen zu sein. Ich glaube das ist nicht jedem *vergönnt*
Morgen fahr ich nun wieder nach DD und am Montag ist die Beisetzung. Ich denke danach wird es auch wieder besser (hoffe ich!). Aber vor diesem Weg grauht es mir nochmal ganz heftig.
Da eine Katastrophe selten alleine kommt, haben wir seit gestern die Gewissheit, dass meine Tochter Epilepsie hat. Sie war schon ca. 4x in den letzten 5 Jahren umgefallen und davon in diesem Jahr 2x. Nun heißt es erstmal umorganisieren, sie darf vorerst kein Auto mehr fahren, Beruf fraglich usw.