Probleme im Alltag

Hallo, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich anfangen soll. Eigentlich möchte ich mir alles nur einmal von der "Seele" reden. Was ich bisher hier so gesehen habe, dagegen erscheine ich mir fast lächerlich, aber ich fühle mich trotzdem einfach schlecht. Ich versuche den Leuten in meiner Umgebung alles Recht zu machen, aber ich liege nachts wach und frage mich was eigentlich falsch gelaufen ist. Man muss dazu wissen, dass ich erst Mitte zwanzig bin (obwohl ich mit das selbst ungern eingestehen, da ich ein erheblichen Problem mit dem altern habe). Ich fühle mich schuldig für die Erkrankung meiner Mutter für die ich nichts kann und für die meines Vaters und einfach generell, für Entscheidungen, die ich getroffen habe und mit denen ich nicht wirklich glücklich bin.
Meine Mutter hat MS und geht damit nicht besonders gut um, obwohl eigentlich weiß ich es nicht, da ich nur die depressiven Phasen mitbekomme zumindest glaube ich das, da Sie dann oft anfängt zu weinen). Sie hat sich grad ein neues Buch gekauft und hofft, dass Sie dadurch ihr Erkrankung heilen lässt. Ich fühle mich irgendwie dafür schuldig, weil ich auf der einen Seite hoffe, dass es ihr hilft, aber auch weiß, dass es nichts bringt(zumindest denke ich, dass allein ein Buch nichts ausrichtet, außer die Moral zu stärken). Ich hoffe, dass Sie irgendwie damit umgehen kann. Sie hat MS seit 20 Jahren, aber sie "lernt" ( allein dabei fühle ich mich schlecht) es irgendwie nicht. Ich weiß auch nicht. Ich weiß nicht wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, ich wünsche mir für meine Mutter ein glückliches Leben, ohne diese Sorgen. Mit Kindern, die Sie behandeln wie Sie es verdient, weil Sie eine so tolle Mutter ist und so stark, auch wenn Sie das niemals von sich selbst sagen würde.
Genauso fühle ich mich für meinen Vater schuldig. Mein Vater hat Culitis ulzerosa. Er arbeitet so hart, um uns ein schönes Leben zu ermöglichen. Er wünscht sich nur das Beste für uns, auch wenn das heißen würde, dass wir an das andere Ende der Welt ziehen müssten (was ich meiner Mutter niemals antuen könnte).
Mein Bruder studiert, meine Schwester macht ein duales Studium und ich hab erst eine Ausbildung gemacht und habe jetzt ein Studium angefangen. Ich will überhaupt nicht undankbar erscheinen. Ich bin so froh, dass meine Eltern uns so etwas ermöglichen. Andere Kinder haben nicht diese Chance. Aber ich fühle mich trotzdem so schuldig, so falsch, so ich weiß auch nicht. Mein Vater ist selbsständig und hat immer gehofft (zumindest glaube ich das, ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas aufbaut und sich dann damit zufrieden gibt, dass es einfach so endet), dass jemand seinen "Laden" übernimmt. Ich würde das wirklich sehr gerne tun, aber auf der anderen Seite überlege ich, ob ich damit glücklich werden kann.
Ich habe mein Abitur ein bisschen sehr in den Sand gesetzt und ich bin unglaublich faul. Trotzdem wünsche ich mir nichts mehr, als Medizin zu studieren, was fast lächerlich ist, da ich ca. 120 Jahre halt bin (leicht übertrieben, aber nicht sehr) bis ich die Chane dazu erhalte. Ich möchte Krankheiten erforschen, wie die, die meine Eltern haben, um Menschen wie meinen Eltern zu helfen.
So, damit kommen wir zu meinem zweiten "Problem". Ich habe furchtbare Angst mein Leben zu verschwenden und mir mit 50/60/70 klar zu werden, dass es einfach zu spät ist. Ich kann auch das nicht wirklich in Worte fassen. Aber, ich weiß auch nicht, ich habe wirklich große Angst zu sterben und das macht mein (zu mindest für mich verpfuschtes) Leben schlimm, besonders wenn ich dabei an meine Eltern denke, die jeden Tag aufstehen und das alles bewältigen.
Ich fühle mich unter Druck gesetzt, da ich studieren möchte, meine Eltern stolz machen und auch irgendwann Kinder (absolut sehnlichster Wunsch meiner Mutter, aber natürlich auch Wunsch von mir) bekommen möchte. Aber ich weiß gar nicht mehr wann.
Ich hoffe, die Reaktionenn hierrauf sind nicht allzu fies, bis jetzt habe ich dafür noch nie allzuviel Verständnis geerntet. Ich hoffe auch, dass ich irgendwie verständlich gemacht habe was in mir vorgeht. Ich kann nicht mit Freunden darüber reden, weil es mir peinlich ist. Meinen Eltern gegenüber würde ich das niemals erwähnen. Meine Geschwister empfinden das irgendwie anders (mein Bruder ist irgendwie ein "besonders schlauer Kopf" und macht sich über sowas gar keine Gedanken und meine Schwester geht damit einfach gelassener um). Mit meinem Freund habe ich darüber auch noch nie so geredet, da er kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat und ich habe das Gefühl, dass er zu diesen Überlegungen nicht reif, nicht "gefühlsduselig" nicht genug Überlegungen für einen anderen Menschen aufbringt.
Natürlich weiß ich nicht, ob jeder Mensch so empfindet, wie ich. Aber so denke ich ihre Gedanken und das macht mich fpr Sie traurig und für mich.
Ich hoffe irgendjemand kann mir irgendwie Trost spenden oder hat eine Idee wie ich damit glücklicher werden kann. Dass sich überhaupt jemad diesen Mega langen Text durch liest.
Ich wünsche allen eine Gute Nacht, mir gehts zumindest etwas besser.
Ich habe alles nach Besten Wissen und Gewissen versucht wiederzugeben, ich denke, dass ich nicht immer die richtigen Ausdrücke gefunden habe, aber meist deshalb, da ich selbst nicht weiß, wie ich Sachen ausdrücken soll.