Nun nachdem ich langsam alle " Schulklassen " des Lebens doppelt gemacht habe und hoffentlich endlich alles begriffen habe, freue ich mich natürlich auf den Herbst des Lebens.... Den kleinen Rest meines Erlebnisses werde ich eventuell morgen aufschreiben, der Schwerste habe ich ja geschafft. Irgendwie denke ich grade, da kriegt man wie in einer Mathe Prüfung die Ergebnisse vorgesagt und schreibt dann doch seinen eigenen Blödsinn...merkwürdig.
Ich durfte die Erde mit dem Blick von oben sehen und es erfüllte mich mit Angst, denn überall Kriege, Feuer, Not, Elend... ich wäre gern dort geblieben. Und, doch sah ich auch zugleich, dass diese Zeit hier nur ein winziger Augenblick zur Ewigkeit war und dass er uns zwar lang erscheint, aber das dem nicht so ist. Es wurde mir auch erklärt, dass alle Werte hier, die uns so wichtig erscheinen, nicht zählen - Ruhm, Ansehen und Titel, Geld usw. Dann erblickte ich noch einen anderen Ort, den ich auch heute nicht mit meinen Worten beschreiben kann...mit Entsetzen stellte ich fest : ...dann gibt es ja wirklich Himmel und Hölle... Wir waren wieder am Eingang zum Tunnel und die letzten drei Worte, die ich mit auf den Rückweg erhielt waren :
LIEBE,LIEBE,LIEBE
Als ich in meinen Körper zurückkehrte, empfand ich eine Enge, selbst mein Denken erschien mir plötzlich eingepresst. Ich hörte, wie die Ärzte sagten : " Sie kommt zu sich..." Ich war zurückgekehrt.
Ich habe bis auf wenige Ausnahmen nie darüber gesprochen oder geschrieben und wenn dann nur angedeutet oder Teile davon. Es ging mir beim Schreiben nicht darum, was andere erlebt haben oder Beweise zu erbringen, sondern um ein für mich sehr reales Erlebnis, welches an seiner Intensität nie verloren hat bis auf den heutigen Tag. Nicht immer fand ich die richtigen Worte, aber es ist wie bei einer Reise - Unbekanntes lässt sich nicht immer beschreiben. Aber, ich habe es versucht.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag. Herzlichst Bergkristall
Ich würde gern noch einmal auf etwas ganz Wichtiges hinweisen. Ich schrieb es bereits in meinem Bericht über meine Erfahrung, dass es mir wichtiger als alles andere was ich sah , der Punkt war mit dem Rückblick auf das eigene Leben und die Selbst Einsicht in die eigene Handlungsweise. Wenn man andere Menschen mit Gedanken, Worten und Taten verletzt hat - alles was im Gegensatz zur Liebe steht. Das war jedenfalls mein Eindruck, dass diese eigene Erkenntnis wichtiger ist, als alles andere. Natürlich waren ja die Ratschläge, die ich bekam auch wichtig, auch wenn ich sie nicht beherzigt habe...aber,ich glaube ich musste erst diese Fehler machen, um dann zu sehen - es war richtig. Aber, wir alle haben doch schon einmal die Ratschläge von Eltern oder Freunden missachtet und hinterher gedacht, dass es richtig war. So ging es mir leider auch...und, man sagte auch es WÄRE gut...
Das stimmt, dass man den Rat nicht annehmen will, und später kommt dann manchmal die Einsicht. Dann sollte man aber auch soviel Rückrath haben, und zu dem Menschen zu gehen und zu sagen " Du hattes Recht " Das können nämlich nur die wenigsten. Ich weiß, dass ich manchmal in meiner Wortwahl verletztend sein kann, dann bin ich froh dass mir mein Gegenüber dieses auch sagt. Man ist sich nicht immer seiner Bedeutung bewußt.
Und dass man sein Leben vornbei ziehen sieht, heißt doch nicht nur die schönen und guten Dinge. Denn alles Positiv und Negativ gehört zu Leben und Sterben dazu.
Dir liebe Bergkristall Danke ich, für Deine offenen Worte und dass ich an diesem Teil deines Lebens teilhaben durfte. Es bedarf viel Mut und Vertrauen öffentlich darüber zu schreiben.
Das Ende der "Geschichte" nach meiner Rückkehr war, dass ich ein paar Tage in der Besenkammer abgestellt war zum Sterben, später lange Zeit bei den Schwer-Operierten lag und eine sehr schwere Zeit durchlebte. Später konnte ich unerklärlicherweise wieder laufen, trotzdem mir die Ärzte anderes gesagt hatten. Natürlich musste ich alles wieder lernen und auch heute noch bin ich in manchen Dingen etwas gehandicapt. Zicke hat es so schön geschrieben : Positiv und Negativ gehört im Leben zusammen. Eines aber ist für mich auch wichtig, ich habe immer versucht auch den schweren Seiten des Lebens ein Lächeln abzuringen. Darum auch mein Lieblings Satz, den ich im Forum bereits öfter mal schrieb :
Entweder man meistert das Leben lächelnd oder gar nicht...
Als sehr schönen Abschluss zu diesem Thema noch ein Bild mit dem Titel "Abschied", welches ich sehr gelungen finde. Habe es unter Schutzengel Thema bereits rein gestellt, doch ich finde es hier fast noch besser... kam mir aber erst jetzt die Gedanke. Doppelt hält besser.
Hallo,Bergkristall-ganz toll geschrieben.
Das erinnert mich an mein Erlebnis vor 3 Jahren.
Es sollte eigentlich wieder ein schöner Dänemarkurlaub werden.In jenem Jahr fuhren wir nur in Familie und dieses Mal in der Nähe einer größeren Stadt.Ich fühlte mich tagsüber schon unwohl und da dieser Zustand sich zum Abend verschlechterte und ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte,ließ meine Tochter durch die Nachbarn den Notarzt rufen.So kam ich dann in die Notaufnahme ins Krankenhaus.Ich habe noch mit der Ärztin erzählt,bis es auf einmal in mir heraufkam und ich Blut erbrach(wie sich später herausstellte war es ein geplatztes Magengeschwür).Mir kam es mit einem Mal wie eine Erleichterung vor und ich sank auf meine Liege zurück.Um mich herum wurde es immer heller und dann sah ich ihn-einen hell erleuchteten Tunnel.Ich betrat ihn und war magisch angezogen,weil sein Licht immer heller und strahlender wurde.Dann sah ich am anderen Ende ein engelhaftes Wesen,dass mir seine Hand entgegenstreckte und mich aufforderte zu kommen.Ich konnte mich aber nicht vom Fleck rühren und so entfernte sich der Engel in seinem hellem Lichterkranz und der Tunnel verschwand langsam wieder...
Ich konnte die Decke von der Notaufnahme wieder erkennen und nahm das Gewusel um mich lagsam wieder war.Bei diesem Urlaub war auch ein Schutzengel mit an Bord,denn wir suchen uns sonst sehr abgelegene Häuser aus.Wer weiß,wie sonst der Ausgang gewesen wäre...
lieben Gruß Sigrid