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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 699 mal aufgerufen
 Kindererziehung
luna Offline



Beiträge: 839

06.10.2008 13:58
Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Mich beschäftigt schon länger ein Thema, und nun würde ich gerne Euren Rat/Meinung/Erfahrung darüber hören.

Und zwar:
Mein Sohn (sieben) hat eine sehr enge Bindung zu seinem Opa, welcher selbst nie ein guter Vater zu mir war. Aber ich möchte nicht zwischen beiden stehen u. stehe beiden nicht im Wege.
Da mein Vater ja schon bald achtzig Jahre wird, u. Herzkrank ist, wird es nuneinmal bald so kommen d. er nicht mehr bei uns ist. Da ich mit meinem Sohn (auf seine Nachfrage hin) über den Tod gesprochen hatte, weiß ich d. es sehr schwer f. Ihn werden wird. Er selbst hat natürlich auch schon gefragt wie lange lebt der Opa noch, wir hatten ihm erklärt d. irgendwann na Ihr wisst schon eben Opa auch... da brach er in Tränen aus u. wir konnten Ihn kaum beruhigen. Ich muss dazu sagen er ist ein sehr sensibles Kind. Aber wie mache ich d. nun richtig, in doch darauf vorbereiten (aber wie) o. den Dingen seinen Lauf lassen u. dann aber der große Schock? Er wird mich ja auch wieder einmal danach fragen.
Da ich selbst ja wahrscheinlich nicht die gleiche Trauer wie mein Kind empfinden werde, habe ich natürlich auch Angst ihm nicht richtig beiseite stehen zu können.

alle werden älter
l.G. luna

Angi67 Offline




Beiträge: 1.433

06.10.2008 14:49
#2 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Ich habe selbst und bei anderen Familien die Erfahrung gemacht, daß man dem Tod auch etwas Schönes abgewinnen kann und dies auch einem Kind vermitteln kann.
Ist natürlich eine Glaubensfrage der Eltern und auch der Kinder!

Einem kleinen Kind kann man erzählen, daß der Opa irgendwann in den Himmel kommt und dann von einer Wolke aus weiterhin auf das Kind aufpaßt.
Ob Dir das ein siebenjähriger noch abnimmt weiß ich nicht, aber es tröstet meist über so manche Trauer hinweg, wenn man an etwas glaubt.

Und um Kritikern vorzubeugen: Das entspricht ja keiner Lüge dem Kind gegenüber, sondern ist, wie schon gesagt, eine Glaubensfrage.

Ganz blöd gesagt, kann man sich viele Sachen schön reden, auch den Tod.

L.G. Angi
"Carpe Diem!"

zicke Offline



Beiträge: 1.312

06.10.2008 17:29
#3 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten
Der Tot gehört zum Leben dazu.
Ich habe es meinen Kindern 6 u. 9 an einer Blume erklärt.
Das Korn das ganz klein ist, wird behütet und wächst auf.
Die Blume gedeit eine ganze Zeit lang wunderschön und farbenprächtig.
Dann kommt die Zeit ( obwohl die Pflege nicht nachgelasssen hat ) das die Blätter welk werden, der Stengel kann die schwere Blüte nur mit Mühe aufrecht halten.
Dieser Zustand bleibt einige Tage. Da nützt auch der Dünger und das Wasser ( Medizin und Arzt ) nichts mehr, die Blume wird sterben.

Und genau so ergeht es den Menschen.Wenn man alt geworden ist, kommt bald die Zeit in der man gehen muß. Anders und natürlich schwieriger zu verstehen, ist es wenn ein Mensch in jungen Jahren krank wird.

Zicke
dori Offline




Beiträge: 111

06.10.2008 21:13
#4 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Luna
ich denke das Wichtigst ist das Du deinem Sohn gegenüber autentisch und ehrlich bist. d.h. das Du ihm erklärst wie diene Beziehung zu Deinem Vater war. ich weiß das hört sich seh gescheit an, aber vor allem Kinder spüren wenn man ihnen etwas verschweigt oder wenn man Gefühle überspielt oder versucht vorzuspielen.
Ich glaube es gibt kein Patentrezept dafür, ich habe alle Varianten erlebt weil ich ja in Seniorenbereich in der Pflege arbeite.
Eines hat aber meine langjährige Erfahrung gezeigt, wird das Kind in die Sterbebegleitung integriert verarbeitet das Kind den Tod sehr viel schneller und besser alw wenn men es diesbezüglich schonen oder beschützen möchte.
Dazu ein Erlebnis: die gesamte Familie, ich glaube es waren 7 oder 8 Personen waren im Zimmer anwesend als es bei der Großmutter nicht mehr lange zu dauern schien. Die kleine 4jährige Enkelin kam vom Kindergarten weg dazu und das erste was sie machte, war auf das Bett der Urlioma zu klettern und zu sagen"Schau omilein diese Lampe haben wir heute gebastelt, ist die nicht schön". Die Bewohnerin, seit 2 oder 3 Tagen nicht mehr wirklich ansprechbar hat gelächelt. Als dann die Bewohnerin verstorben war, ist das kleine Mädchen hingegangen und hat die Oma immer wieder berührt, das ganze hat dann doch einige Stunden gedauert und sie hat bemerkt und selber begriffen daß die Urli nicht mehr da war. zwischendurch hat sie am Boden im Zimmer immer wieder mit ihrer Lampe gespielt und war dabei so natürlich, daß sogar die gesamte Verwandtschaft Die Natürlichkeit des Sterbens aus einen ganz anderen Blickpunkt gesehen haben. Die Tochter der Bewohnerin hat mir dies nach der Beeridgung erzählt. Das Kind hatte keine Angst vor dem Sterben oder dem Toten und hat dabei sogar noch der Familie geholfen.
Ich denke vielleicht könnte auch Dein Vater, der über seinen Gesundheitszustand ja sicherlich genau Bescheid weiß, fragen ob er selber mit seinem Enkel darüber sprechen möchte. ich weiß nur das Schlimmste ist darüber zu schweigen.
Was mir aber für Dich wichtig scheint, entschuldige die "Klugscheißerei" ist daß Du mit Deinem Vater in Ruhe nocheinmal Eure Beziehung besprichst, vielleicht geht es Dir dann besser und kannst dadurch Deinen Sohn besser unterstützen und begleiten.
Aber ich denke, ganz egal für welchen Weg oder was Du Dich entscheidest, mache es aus dem Bauch heraus, denn damit liegt man meistens richtig.
Eine Möglichkeit das Sterben zu erklären hat Dir Zicke schon gesagt, diese Möglichkeit finde ich gut, eine andere wäre vielleicht daß Du probierst ihm zu sagen, Opa lebt immer in Dir weiter, nur wenn Du ihn vergißt ist er tod, und Opa hört Dich und Du kannst auch weiter mit ihm sprechen, er antwortet zwar nicht mehr mit Worten aber er beschützt Dich immer und paßt auf daß Dir nichts passiert.
Solltest Du gläubig sein vielleicht hilft Dir ein Prister der eine Ausbildung in der Hospitzarbeit oder Sterbebegleitung hat.
Entschuldige den Roman und alles Gute Dori

LG Dori aus dem Össiland

jesumom Offline



Beiträge: 65

07.10.2008 17:56
#5 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Liebe luna,

mach dir mal keinen Kopf.Du weißt doch nicht wie es kommen wird.Geht es ganz schnell,oder muss dein Papa leiden.Im letzteren Fall wird dein Sohn sehen, dass es für Opa nicht mehr schön ist zu leben und zu leiden. Wenn dein Vater aber plötzlich stirbt,wirds mit Sicherheit schwieriger,aber du kannst deinem Kleinen ja dass erzählen,dass der liebe Gott ihn bei sich haben wollte,weil im Himmel eine wichtige Aufgabe auf ihn warte.

Ich habe beide Fälle erlebt.Meine Mutter starb überraschend mit 68 ohne Vorwarnung.Für meine Tochter war das ein Riesenschock,sie war damals 11.Sie hat sich quasi selber geholfen in dem sie sich gesagt hatte Oma will nicht dass ich weine,Oma will,dass ich weitermache und lustig bin,wenn sie auf mich herunterblickt will sie mich lachen sehen.

4 Jahre später starb mein Papa nach kurzem hetigem Krebsleiden (innerhalb von 5 wochen).Da waren wir alle dankbar,dass er nicht mehr leiden musste und ließen ihn leichten Herzens sterben.

Und noch was,vielleicht spürt dein Papa,dass er als Vater nicht so besonders war und will das jetzt über deinen Jungen wieder gut machen.Wenn du es von dieser Warte aus siehst fällt es die vielleicht leichter zu verzeihen und es ihm noch irgenwie zu sagen,dass du ihm nicht mehr gram bist.Es wäre gut für Euch beide.

LG jesumom

luna Offline



Beiträge: 839

13.10.2008 14:43
#6 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Danke für Eure Gedanken und Meinungen , aber wie gesagt es geht ja nicht darum wie ich Ihm den Tode erklären soll, d. hatte ich ja bereits, sondern ob ich mit Ihm weitere Gespräche darüber führen sollvon meiner Seite aus oder nur wenn er darüber sprechen will.

Wenn er als von den Großeltern (väterl.Seits) zurückkommt, war er auch schon total deprimiert als dort wieder d. Thema Tod viel, ich möchte ihn ja auch nicht überfordern.

alle werden älter
l.G. luna

dori Offline




Beiträge: 111

13.10.2008 17:21
#7 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Ich denke Kinder wissen selber genau was und wann sie etwas brauchen und Dein Sohn wird auf Dich zukommen wann er etwas wissen möchte, bzw. wann es ihm ein Bedürfnis ist darüber zu sprechen.
LG Dori

LG Dori aus dem Össiland

Sigrid 57 Offline



Beiträge: 80

27.12.2008 00:04
#8 RE: Gespräch über Tod Zitat · Antworten

Wir hatten in diesem Jahr auch einen Todesfall.Meine Enkelin war zu tiefst betroffen,als sie erfuhr,dass ihr Uropa sterbenskrank im Krankenhaus lag.Sie wollte ihn auch unbedingt besuchen,aber dass haben wir dann gelassen weil der Opa inzwischen im Koma lag und wir darauf gewartet haben,dass auch sein Herz aufgibt.Als die Kleine dann von seinem Tod erfuhr,bestand sie dann darauf mit zur Beerdigung zu kommen.Wir erklährten ihr dann,wie alles ablaufen würde.Sie wollte mit.Dann kam der Tag heran.Der Sarg wurde in der Kirche aufgebaut und diese zur Trauerfeier geschmückt.Ich nahm unsere Kleine mit in die Kirche,damit sie sich alles nochmal ansehen kann um dann ihre Entscheidung zu überdenken.
Als wir dann vor dem Sarg standen und sie so richtig registrierte,dass da ihr geliebter Opa drin lag,war sie der Meinung sie müsse draussen warten.Ich fand sie dann draussen auf einer Bank und sie war der Meinung,sie bleibt dann doch lieber bei den Bekannten.
Als dann später die Trauerfeier vorbei war,holten wir sie ab und gingen mit ihr ans fertige geschmückte Grab und dann konnte auch sie Abschied nehmen. Sigrid

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