Ich gäb´ dir gerne einen Kalender, einen Kalender zum Advent, in dem, versteckt hinter kleinen Türchen, etwas ist, was jeder Mensch braucht und kennt.
Am 1. wäre hinter dem Türchen Verständnis, hinterm 2. Türchen ist Phantasie, hinterm 3. Humor, und dann kommt am 4. eine Portion Euphorie.
hinterm 5. Türchen findest du Hoffnung, hinter dem 6. eine Menge Zeit, und öffnest du dann das 7. Türchen, entdeckst du dahinter Geborgenheit.
im 8. Türchen sind Spaß und Freude, im 9., da ist die Zuversicht, hinterm 10. verborgen sind Kraft und Stärke, im 11. ist Glück und im 12. ist Licht.
hinterm 13. Türchen, da ist der Glaube, am 14. findest du Menschlichkeit, am 15. Trost und am 16. Frieden, hinterm 17. Türchen die Zweisamkeit.
am 18. findest du gute Gedanken, am 19. Achtung vor Mensch und Tier, am 20. Hilfe. Fast ist alles offen, zu öffnende Türchen gibt´s nur noch vier.
hinterm 21. kommt die Freundschaft und am 22. die Toleranz, am 23. die innere Ruhe - am 24. strahlt der Christbaum in seinem Glanz.
Hinter dem Türchen am Heiligen Abend sind keine Geschenke, nicht Reichtum und Geld, hinter diesem Türchen, da ist die Liebe, das größte und wichtigste auf dieser Welt.
Ich gäb´ dir so gerne diesen Kalender, diesen Kalender zum ersten Advent, doch mußt du sie alle selbst dir suchen, die Dinge, die jeder Mensch braucht und kennt.
und ich sage dir: Warten liegt mir nicht,
Wartezimmer sind mir verhasst,
ich warte nicht gern auf den Zug,
warte nicht gern mit Urteilen,
warte nicht gern auf den rechten Moment zum Handeln.
Ganz einfach. Ich habe keine Zeit.
Alles ist so eingerichtet,
das Warten zu vermeiden:
die Selbstbedienung, die Automaten,
der Telefonanruf, E-mail und Internet,
die Passfotos zum Mitnehmen,
Telex und Handrechner.
Ich habe es nicht nötig, auf Nachrichten zu warten,
sie kommen mir zuvor.
Doch du, Gott, machst aus dem Warten
den Raum der Umkehr,
das Anschaun des Verborgenen,
die Wachsamkeit der inneren Sehnsucht.
Denn nur die Erwartung macht gewärtig,
nur sie ist fähig der Liebe.
Drum ist schon alles gegeben
im Advent,
in der dunklen Zeit.
Keiner wartet vergebens.
Henri Nouwen sagt :...mit Offenheit und Vertrauen zu warten ist eine radikale
Lebenseinstellung. Sie bedeutet sich für die Hoffnung zu entscheiden, dass etwas
für uns geschieht, was unsere Vorstellung weit übersteigt.
Sich auf Weihnachten vorbereiten heißt: in Stille und Nachdenklichkeit eintreten in den Traum Gottes.
Gott träumte von einer Erde, als sie noch ein Paradies war, von der Zeit bevor Kain seinen Bruder Abel erschlug.
Gott träumte, dass Menschen nicht mehr einander abstoßen und
abschieben, dass sie sich nicht mehr gegenseitig quälen und abschlachten oder verhungern
lassen. Gott träumte von einer Welt in der Menschen wie wahre Geschwister leben. miteinander,
eine große Familie, keine Armen und Unterdrückten mehr, keine Verfolgten und keine Flüchtlinge
mehr, keine Einsamen mehr.
Der Traum Gottes war ein phantastischer Traum, aber er wurde von Menschen zerschlagen.
Und dennoch hat Gott in jedes Menschenherz das Heimweh nach dem verlorenen
Paradies gelegt, das Heimweh nach etwas Glück auf Erden.
Ja, er kommt selbst auf die Erde, um seinen Traum zu verwirklichen und das Antlitz seiner Schöpfung
zu erneuern.
Allen
einen schönen 4. Advent
und frohe Weihnachten.
Eine Nacht
wird kommen
in der tief verborgen
ein Funke schläft.
Eine Nacht wird kommen,
die den Docht der Dunkelheit
entzündet
und das Licht über unsere
Schwelle trägt.
Eine Nacht wird kommen,
die in die offenen Hände
unserer Träume
ein kleines Stück vom Himmel legt.