mich beschaftigt seit einer Weile die Frage, wie wichtig für mich persönlichEmanzipation ist. Ich bin dabei, mir meinen "Platz" im Leben neu zu defineren und jetzt an einem Punkt angelangt, an dem ich da einfach mal den Austausch brauche, und zwar mit Menschen, die neutraler sind als meine Frau oder ich selbst.
Eins vorweg: Das soll KEINE Werbung dafür sein, dass Frauen nicht emanzipiert sein sollen, ich rede von meinen ganz persönlichen Gefühlen und möchte das auf keinen Fall pauscchlieren oder so.
Als meine Frau und ich zusammenkamen und eine Fernbeziehung aufbauten, war die Art, wie wir später zusammen leben wollen, immer wieder Thema. Sie sagte damals schon recht deutlich, dass sie sich die Rollenverteilung klassisch vorstelle (soweit das bei Lesben so genannt werden kann). Sie geht arbeiten, ich bin daheim und führe den Haushalt, bin für meine (Stief)Tochter und zuknftige Kinder da... ICh fand das okay, zumal es auch rein theoretisch war.
Dann bin ich zu ihr gezogen und es wurde dann ziemlich schnell sehr praktisch. Meine Frau gönnte mir eine Eingewöhnungszeit, aber dann war es schon so, dass sie von ihr erwartete, dass ich meinen Anteil beitrage. ich hab also angefangen, meine Rolle wahrzunehmen, allerdings führte das auch shocn mal zu ernsten Gesprächen, wenn sie fand, dass ich nicht sorgältig bin oder ich verärgert, dass nach dem Abendessen ich allein den Tisch und die Küche aufräume und sie im Wohnzimmer sitzt. Ich hab das auch einmal angesprochen, worauf sie mir entgegnete sie habe grad einen 14Stunden-Einsatz hinter sich.
Ich hab jetzt nach ein paar Wochen Zusammenleben eine gewisse Routine im Haushalt entwickelt und muss zugeben, dass es mir änfangt spaß zu machen. Ich kann es nicht besser beschreiben und ich hoffe, jetzt nicht zu viel Empörung auszulösen, aber ich fühle mich mit der Aufgabe, für unsere kleine Lilly da zu sein, unser Haus schön zu halten und abends für alle was leckeres zu kochen viel mehr als Frau als ich das früher zb. in der Ausbildung getan habe.
Ähnlich geht es mir mit der Art, wie meine Frau mich berührt. Sie ist wunderbar zärtlich, aber sie hat auch eine Machoart, die ich vermutlich einem Mann nicht zugesstanden hätte. Ich hatte eine Freundin in Deutschland, deren Freund ihr zb. gern an den Hintern fasste, ich fand das immer irgendwie dämlich und hab mih gefragt, warum sie das zulässt.
Kathy macht das Gleiche bei mir, gibt mir zum Abschied einen sanften Klaps auf den Po oder streichelt ihn, wenn wir uns in den Arm nehmen. ich ertappe mich dabei, dass ich das genieße. Nicht nur die Berührung, sondern auch die Art, wie sie mit mir umgeht. Ich fühl mich ihr gegenüber manchmal schwach und schützbedürftig und ich genieße das, was für mich etwas ganz neues ist.
Ich bin nun irgendwie ratlos über mich selbst. Ich bin glücklich mit meinem Leben und so gesehen hab ich auch kein Problem, aber ich muss einfach mal mit anderen darüber reden, weil bislang für mich meine Emanzipation irgendwie selbstverständlich war (und auch jetzt würde ich nciht sagen, dass meine Frau sie mir verweigert) aber nun ist es irgendwie so, dass ich selber daran nicht mehr viel Interesse habe und eher den Wunsch verspüre, sie richtiggehend aufzugeben.
So, jetzt gehe ich schlafen, bevor ich anfange, hier wirklich Quatsch zu reden.
Würde mich echt freuen, mit der einen oder anderen darüber ein offenes Gespräch führen zu können.
Für mich ist es sehr wichtig, daß ich mein eigenes Konto habe. Ich will z.B. nicht bei jeder Geldausgabe REchenschaft ablegen. Das haben wir nach unserer Heirat auch beibehalten. Ich gehe Teilzeit zum arbeiten und mache die restliche Zeit auch sehr viel im Haushalt. Allerdings hilft mir mein Mein im Haushalt, trotz streßigem Job. Es kommt sogar vor, daß er von der Arbeit Heim kommt und dann sich noch vor den Herd hinstellt und für uns kocht. "Ich mach das schon" sagt er dann zu mir. Das finde ich toll. Und darauf bin ich auch sehr sehr stolz. Er saugt und kehrt öfters. Allerdings das Bad, WC putzen etc. das sind rein meine Aufgaben, darüber möchte ich mich aber auch nicht beschwerden. Auch die Wäsche mache ich. Die Gartenarbeit, zum Glück ist unser Garten nicht so riesig, mache auch ich fast alleine. Aber ich möchte mich nicht beschweren, er macht in meinen Augen schon sehr viel. Anders könnte ich es mir nicht mehr vorstellen.
Wir haben auch zwei Konten, einmal das "große" auf das Kathys Gehalt überwiesen wird und von dem größere Sachen bezahlt werden udn so, udn dann halt ein Haushaltskonto, mit dem ich einkaufe und so. Das funktioniert ganz gut.
Bei uns sind die Aufgaben halt so, dass sie arbeiten geht, und ich den Haushalt mache. Anfangs hab ich irgendiwe von ihr erwartet, dass sie, wenn sie heimkommt und ich bn mit Wäsche oder Kochen noch nicht durch, sie dann hilft, allerdings hat sie ziemlich klar gesagt, das sie das anders sieht. ICh hab das anfangs irgendwie murrend hingenommen, aber mittlerweile finde ich das gut so. Es fühlt sich einfach gut an, zu wissen, dass ich das allein packe und fertig bin, wenn sie heimkommt.
Ausnahme dabei ist ihre Tochter, da ist sie genauso beteiligt wie ich und beruft sich nicht auf Feierabend, oder so Sachen wie Grillen (das kann ich einfach nicht gut). Gartenarbeit ist bei uns eigentlich nur Rasen mähen und das macht ein Nachbarjune, der sich was dazuverdient.
Was mich aber viel mehr beschäftigt, ist gar nicht unbedingt die Art unserer Arbeitsteilung, das ist eher nur ein Teil davon, sondern dieses Gefühl, dass ich mich gerade "neu entdecke". Ich mein, ich hab, als ich noch bei meinen Eltern lebte, alles daran gesetzt, mich vor Arbeit zu drücken und jetzt bin ich ständig mit kochen, putzen, einkaufen, Wäsche beschäftigt und statt es zu hassen bin ich stolz auf mich, dass alles schön sauber ist.
also ein wenig kritisch sehe ich das schon. Auch wenn Du Dich im Moment in dieser Hausfrauen-Rolle gut fühlst wird sich das mit der Zeit ganz sicher etwas ändern. Erstens machst Du dich schon ganz schön abhängig und zweitens wird dich das allein mit der Zeit wahrscheinlich nicht mehr erfüllen und Dir wird etwas fehlen. Vor allem weil Du ja doch noch recht jung bist.
Du musst Dir unbedingt auch etwas eigenes ... unabhängiges suchen um auch mal etwas Abstand zu bekommen. Vielleicht siehst Du das im Moment noch nicht so ... aber die Zeit wird ganz sicher kommen.
Solange unsere Tochter noch klein ist, ist ein Beruf erstmal ohnehin nicht drin. Vielleicht suche ich mir, wenn sie zur Schule geht, hier eine Halbtagsstelle, ein Nachbar meinte, ich könnte gut zb. bei ner Autovermietung oder so arbeiten, weil hier viel deutsche Touristen sind. Aber das ist erst in ein paar Jahren zu entscheiden.
Ich hab ja auch nicht prinzipiell die Idee, immer "nur" Hausfrau sein zu müssen, es ist aber einfach so, dass ich gerade dabei bin zu begreifen, dass ich meine neue Rolle immer mehr genieße. Nicht nur die Rolle der Hausfrau, sondern auch die Rolle, die ich in unserer Ehe innehabe. Meine Frau kann sich Dinge erlauben, die ich früher inakzeptabel gefunden hätte und nun finde ich das richtig schön.
Naja, ich will ja nun nicht gefesselt und geschlagen werden. Es sind eher so kleine Dinge wie wir mir zum Abschied einen sanften Klaps auf den Po geben oder wie gestern Abend, ich wasch ab und sie lehnt in der Tür und sieht zu. Früher hätte ich das unmöglich gefunden, gestern fand ich das richtiggehend erregend.
Devot oder Dominanz hat doch nicht immer was mit schlagen oder unterdrücken zu tun. So wie es aussieht hat in Eurer Beziehung Deine Frau *Die Hose An*. Was jetzt nicht negativ von mir gemeint ist. Jeder baut sich sein eigenes Beziehungsmodell und beide sollen und müssen sich damit wohl fühlen.