Meine Kinder haben alle ADS/ADHS,dennoch haben sie es geschafft,die Schule erfolgreich abzuschließen.Was nicht immer einfach war,da diese Krankheit damals noch sehr unerforscht und wenig bekannt war.Ich habe derzeit wenig Zeit,aber wenn Ihr mehr wissen wollt,werde ich in den nächsten Tagen etwas ausführlicher über meine Erfahrungen berichten.
Nur erstmal soviel:Vor 15 Jahren war es tatsächlich so,daß es zu Retalin keine Alternative gab.Inzwischen ist das anders,es gibt eine Reihe von Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten.
Und die Krankheit hat eine ganz andere Akzeptanz als zur Zeit,als meine Kinder in die Schule kamen.
Ich habe die haarsträubensten Geschichten mit den Lehrern meiner Kinder erlebt.

Na das mit den Lehrern und natürlich auch Mitmenschen will ich gerne glauben, denn es weiß ja nicht jeder -kann man sicher auch nicht erwarten- daß das Kind, was man gerade vor sich hat, ADS oder ADHS hat. Selbst ich, als Mitarbeiterin im Gesundheitswesen hörte erst vor paar Jahren von dieser Krankheit. Vor kurzem sah ich im Fernsehen einen Bericht darüber. Ich war 1. über das Benehmen des Kindes entsetzt und 2. wie die Eltern damit umgingen. Und wenn man dann nicht von der Krankheit weiß, dann denkt man doch einfach das die Eltern unfähig sind ein Kind zu erziehen, oder? Die Hintergründe und den Leidensweg der Kinder und Eltern kennt man ja nicht.
Aber gut, das mittlerweile die Aufklärung besser funktioniert!!! (aber wie bei AIDS, noch immer nicht genug!)

Angie ,es ging nicht darum,dass die Lehrer sich etwa über das Betragen meiner Kinder beklagt hätten.
Da gab es keine Probleme.Nein,ihre Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren wurden als Faulheit und Antriebslosigkeit interpretiert und entsprechend "geahndet".Die Lehrer wollten mir nicht glauben,daß meine Kinder ADS hatten,weil sie noch nie von dieser Krankheit gehört hatten.Man nahm ihnen die Tabletten weg und zeigte mich an,mit der Begründung,ich würde meinen Kindern Drogen geben.
Ich musste Atteste und Gutachten von Ärzten und Amts-Gutachtern vorlegen.Es hat 2 Jahre gedauert,bis die Lehrer anerkannten,dass es diese Erkrankung wirklich gibt.Eine schlimme Zeit für mich,noch viel schlimmer für meine Kinder.
Heutzutage gibt es Pädagogen,die Erfahrung im Umgang mit ADS-Kindern haben.Vor 15 Jahren war da nur ein weißer Fleck.

Das ist ja noch schlimmer. Mit so etwas hätte ich jetzt nicht gerechnet.
Der Fall im Fernsehen, da war das Verhalten des Kindes extrem auffällig. Deshalb, wenn mir diese Familie irgendwo begegnet wäre, dann hätte ich auch nur ein unverständiges Kopfschütteln übrig gehabt, die Unwissenheit halt und das abnorme Verhalten..........
Ein Außenstehender weiß eben von der Krankheit nix.

angi du hast vollkommen recht...viel weiss man nicht von dieser krankheit..
wenn man nicht selbst davon betroffen ist ...neurodomitis und asthma sind da etwas bekannter
meine beiden kinder leiden unter dieser krankheit und glaub mir angi das war auch nicht leicht
manchmal waren die anfälle so schlimm das ich gedacht hab sie ersticken und kratzen sich blutig gerade nachts war es besonders schlimmm ...aber das nun wieder ein ganz anderes thema....

Aber was Helene mit ihren Kindern und den Lehrern erlebt hat ist doch der Hammer.
Wenigstens Lehrer und die Menschen, die ständig mit Kindern zu tun haben, sollten doch so viel Fachwissen und Verständnis mitbringen, das sie den Kindern und Eltern nicht noch schaden.
Echt der Hammer!!!
Hoffentlich haben sich diesbezüglich die Zeiten geändert!
Helene, Du schreibst, Deine Kinder haben studiert. Ich nehme an, sie sind dann mindestens Mitte 20 oder Anfang 30 Jahre. Also ist es doch schon paar Jahre her, das die Lehrer so unwissend waren. Oder?

Mein Nachbar-Junge (12) hat auch diese Krankheit. Bei uns in der Region gehen fast alle diese Kinder auf eine spezielle Förderschule. Da sind die Klassen nicht so groß und bei uns ist auch von der Region her der Ausländeranteil nicht soo groß. Dem Jungen geht es ganz gut, er hat aber auch eine starke Familie hinter sich. Da kommt es auch drauf an!!!

Angie,meine Kinder haben die Schule erfolgreich absolviert.

Die Großen sind mitten im Studium,es läuft sehr gut,der Jüngste macht dieses Jahr Abitur.
Die Krankheit wurde bei ihnen 1993 diagnostiziert,da hatte hierzulande niemand,der nicht selbst betroffen war,davon gehört.
Die Klassenlehrerin meines Ältesten unterstellte mir sogar,ich hätte das alles erfunden,um die Defizite meines Kindes negieren zu können und "die Drogen" bekämen sie,weil ich mit der Erziehung überfordert sei.
Ich habe diese Frau bei der Schulbehörde angezeigt.Sie hat sich 2 Jahre später,als sie bereits 6 Schüler mit der Diagnose ADS/ADHS in ihrer Klasse hatte,bei mir entschuldigt.

Oft wenn ich Kinder auf der Strasse sehe die sich total daneben benehmen denke ich immer, auweia, da haben die Eltern die Erziehung garnich im Griff.
Dabei liegt es vielleicht das eine oder andere mal an dieser Krankheit. Darüber wissen die wenigsten bescheid, oder im ersten Moment denkt keiner daran.

Aber wie man an helenes Kindern sehen kann, kann man damit durchaus leben.

Helene, ist das mit einer Entschuldigung erledigt? (die Lehrerin)
Also ich weiß nicht. Ganz schön frech, oder?

Wie heißt es so schön: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Aber auch: Die Zeit heilt alle Wunden.

die krankheit war bis vor wenigen jahren nicht bekannt.als ich ,das erstemal in fernsehen davon hörte,dachte ich sie übertreiben.man denkt immer das liegt an der erziehung.mittlerweile weis ich das es für die betroffenen und deren familie sehr schwierig ist.gruss claudia44